Historie
1987
Im August 1987 fuhren 2 Pkw und 1 Pkw mit Anhänger nach Polen. In allen Autos und Anhänger waren zusammen 800 kg Hilfsgüter. Es war schon lange der Wunsch nach Polen zu reisen, um selbst zu sehen, wer die Hilfe aus Bellheim bekommt und wie die Menschen leben die sich so sehr über die Unterstützung aus Deutschland freuen.
Karl-Heinz und Katharina Frey, Ludwig, Luzia und Christian Müller, Eugen, Irma, Matthias und Susanne Geißert, und Emilie Wolniak, wir sind zusammen gefahren weil unser gemeinsames Interesse Koźmin war. Für Edmund Wolniak, der zur Zeit in Polen verweilte, war es Ehrensache uns nach der polnischen Grenze in Görlitz abzuholen und uns den Weg nach Koźmin zu zeigen. Nach genau 22 Stunden sind wir in Koźmin angekommen. Zum ersten mal sahen wir die Menschen mit denen wir schon 7 Jahre sehr engen Briefkontakt durch die Hilfspakete hatten, und welche Familien wir unterstützten. Wir waren überrascht von der Gastfreundschaft, Menschen die auf soviel verzichten müssen und trotzdem lachen und sich freuen können. Wir wurden so aufgenommen als kennen wir uns schon sehr lange, als wären wir ein Teil von diesen Familien. Es war für uns als sind wir in der Heimat angekommen.
Familie Geißert war bei Familie Nowak in Cegielnia, Familie Frey und Familie Müller in Krotoszyn, alle waren sehr gut untergebracht. Viele Familien haben wir besucht, so auch Pfarrer Ratajski, er war sehr kritisch mit uns, einige Jahre hatte er im KZ in Dachau verbracht und konnte diese Vergangenheit nicht vergessen. Es dauerte bis wir sein Vertrauen gewinnen konnten. Später sind wir gute Freunde geworden. Das war die Versöhnungsarbeit die wir an der Basis leisteten. Bei vielen Besuchen, Gesprächen eine nette Geste, ein Lächeln alles hat dazu beigetragen das sich die Menschen der beiden Völker näher kamen. Die Sprache war kein Problem, viele Personen der älteren Generation konnten Deutsch sprechen, und wir versuchten es mit Händen und Füssen, es gab ein Weg des gemeinsamen Verständnisses.
Nach einfühlsamen Gesprächen mit Pfarrer Goj und Schwester Zofia, die die Aufgabe des gerechtem Verteilens hatten, wurden wir neu motiviert diese Hilfsaktion weiter zu führen. Es wurden neue Pläne besprochen, selbst mit dem Lkw von Bellheim nach Koźmin zu kommen, es war oft sehr schwierig für die Leute in Koźmin, Transportmittel für das Abholen der Pakete zu bekommen. Im Jahre 1987 wurden Pakete mit einem Gesamtgewicht von 2220 kg nach Koźmin und Umgebung geschickt.
Als wir die Heimreise antraten war für uns alle klar, so beschlossen wir, Familie Geißert, Müller und Frey im nächsten Frühjahr kommen wir mit dem Lkw. Zu Hause angekommen ging es sofort mit dem organisieren der Transporte für nach Polen weiter.
Der Caritas-Verband Speyer führte regelmäßig Transporte in die Diözesen Katowice und Oppeln durch. Eugen Geißert begleitet erstmals einen solchen Transport als Beifahrer vom 10. bis 13. Oktober 1987 um sich über Grenzen, Zollabfertigung und vieles mehr zu informieren. Es war nicht leicht - non stop - abwechselnd in dieser kurzen Zeit, die weite Strecke zu fahren.